Keine wirklichen Antworten

 

In seiner Magisterarbeit „The Social Psychological Basis of Mormon New-Othodoxy“ machte Owen Kendall White Jun. folgende interessante Bemerkung in Bezug auf die mormonische Sicht von der Gottheit:

 

„Im Gegensatz zum höchsten Gott der christlichen Orthodoxie und Neo-Othodoxie ist der Mormonengott endlich. Dies wird in der Tatsache ersichtlich, dass Gott nicht die einzige Wirklichkeit mit zwangsläufiger Existenz ist. Das heißt, Er ist nicht der Schöpfer von allem, das existiert.“ („The Social Psychological Basis of Mormon New-Othodoxy“, Magisterarbeit, University of Utah, Juni 1967, S. 86)

 

„...für den Mormonen ist Gott in Raum und Zeit eingebunden. Er ist nicht der Schöpfer dieser Dimensionen. In der Tat auferlegt ein physischer Körper Gott ziemlich offensichtlich räumliche Begrenztheit...

Die Vorstellung von einem sich verändernden Gott, einem Gott, der sich eher in einem Prozess der „Werdens“ als des „Seins“ befindet, was zutiefst die Mormonentheologie durchdringt, veranschaulicht Gottes Zeitlichkeit... die Zeit bürdet Gott ernsthafte Einschränkungen auf... Gott existierte nicht immer so wie er jetzt ist. In anderen Worten, Gott war nicht immer Gott. Er hat sich geändert. Er hat Fortschritte gemacht... Joseph Smith lehrte, dass 'Gott selbst einst war, wie wir jetzt sind, und er ist ein erhöhter Mensch und sitzt auf dem Thron jenseits der Himmel! Das ist das große Geheimnis'... Der Mormonismus ist nicht ohne einige Verwirrung über die Veränderlichkeit Gottes. Das Problem mag zum Teil von Joseph Smiths früheren Lehren her stammen, als er eine Position einnahm, die dem orthodoxen Christentum ähnlich ist.“ (Ebenda, S. 91-93)

 

„So sagte Orson F. Whitney, ein früher Mormonenapostel, dass es Gottes 'höhere Intelligenz' ist, 'die Ihn zu Gott macht', und dass das Evangelium nur eine Leiter 'des Lichts, der Intelligenz, des Grundsatzes' ist, durch die Menschen Götter werden... es sollte offensichtlich sein, dass der Mormonengott eine ketzerische Abwendung vom traditionellen Christentum ist und die traditionelle christliche Terminologie von Allmacht und Allwissenheit nicht zu rechtfertigend auf den Mormonengott zutrifft.“ (Ebenda, S. 95-96)

 

„...die traditionelle Betonung des Mormonismus hat eher auf Gottes Menschlichkeit als auf seine Überlegenheit gelegen. In anderen Worten, die Mormonentheologie ist viel mehr um die Ähnlichkeiten zwischen Gott und dem Menschen bekümmert als um die Unterschiede zwischen ihnen.

Diese Betonung auf die Nähe und Ähnlichkeit Gottes und des Menschen, dass Gott eine Person mit einem physischen Körper ist, ist in der Mormonenlehre deutlich erwiesen. Denn man meint, dass Gott einen physischen Körper hat, der zu den mormonischen Behauptungen führt, dass der Mensch buchstäblich, nicht bildlich, der Abkömmling Gottes ist. Durch seine ganze Geschichte hindurch hat der Mormonismus seine extreme, anthropomorphe Vorstellung von Gott angewendet, um eher die Ähnlichkeiten als die Unterschiede zwischen Gott und dem Menschen zu veranschaulichen.“ (Ebenda, S. 121-122)

 

In diesem Kapitel haben wir gesehen, wie die Mormonenvorstellung von Gott sich von einem Gott zu einer Vielheit von Göttern gewandelt hat. Mormonenführer behaupten, dass sich alle Christen in einem Zustand des Abfalls befinden und die wahre Kenntnis von der Gottheit verloren haben, dennoch offenbart eine sorgfältige Untersuchung der Mormonenlehren über die Gottheit einen ernsten Zustand der Verwirrung. Während der Mormonismus behauptet, alle Antworten über die Gottheit zu geben, findet der ehrliche Untersucher bald heraus, dass diese Antworten das wirkliche Problem NICHT lösen und dass viele von ihnen auf dem sandigen Fundament des Änderns oder Fälschens gebaut sind.

Im nächsten Kapitel werden wir uns mit Brigham Youngs Adam-Gott-Lehre befassen, die sicher ein Schwachpunkt in der Mormonentheologie ist.

weiter

 

Kapitel 9 "Die Gottheit"

Kapitel 10 "Die Adam-Gott-Lehre"

Kapitel 20 "Die Jungfrauengeburt"

aus "Mormonism - Shadow or Reality?"
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